Effizienz in der Hochschulbildung – für wen?

Die Nachdenkseiten brachten am 13. Juni einen spannenden Artikel zur Einschätzung der gegenwärtigen Hochschulpolitik. Alle aktuellen Themen werden in den 25 Seiten des Artikels behandelt: die Studiengebühren, das neue Hochschulmanagement, die Bolgna-Studiengänge …

„Angestoßen von den Wirtschaftsverbänden und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft – und beraten vor allem vom Bertelsmann Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) setzte sich eine ökonomische, genauer müsste man sagen, eine betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise nicht nur des Studiums sondern auch des gesamten Hochschulwesens durch. Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung nannte diesen Prozess eine „Verbetriebswirtschaftlichung“ des bildungspolitischen Denkens.“

Der Autor nennt Fakten und Namen, informiert über Hintergründe und enttarnt das Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik, zwingt den Leser dazu, manches, an was er sich längst gewöhnt hatte, doch wieder neu infrage zu stellen.

Dabei ist für mich das Überraschende und Erschreckende zugleich: Nichts von dem, was hier beschreiben wird, dräut etwa nur am Horizint, kann als schwarz gemalte Zukunftsperspektive eingeordnet werden. Faktisch hat all das auch z.B. uns hier in Jena längst erreicht.

Auf der Titelseite von gmx wird heute gefragt: Ist Studieren nur noch etwas für Reiche? Wenn ich mich so umsehe, muss ich sagen: Genau in die Richtung geht es.

Der Autor des Artikels kommt zu folgender Gesamteinschätzung der Lage:

„Im Mittelalter beherrschten die Kirche und die Monarchen die Wissenschaft und die Universitäten, im 21. Jahrhundert soll es wohl Bertelsmann sein. Eine neue Epoche der Aufklärung und eine politische Freiheitsbewegung für die Unabhängigkeit und Freiheit der Wissenschaft sind leider nicht in Sicht.“

Der Artikel lohnt, gelesen zu werden.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=2405 

 

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