Und eigentlich sind doch die noch dran …
Hier zwei meiner Lieblingsherbstgedichte…
Das erste, hörte ich heute zufällig im Radio, man sollte es nicht glauben!
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum.
Und dennoch fallen raschelnd fern und nah
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält.
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonnen fällt.
Friedrich Hebbel
Hier ist er gegenwärtig, der wunderbare, der feiernswerte Herbst!
Oder auch dieses – aber man sieht es bei Rilke, dieser Feier folgt eben doch das, was auch Herbst ist, da ist wohl nichts zu machen!
Herr, es ist Zeit:
Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein.
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke