Da stelle ich nun seit Monaten etliche meiner literarischen Texte ins Netz (poesieundtexte.tageundjahre.de) , hege und pflege die Homepage und den dazugehörigen Blog (textearchiv.tageundjahre.de), hoffe, dass es Leute gibt, die meine Sachen lesen, entdecken und vielleicht auch mal einen Kommentar dazu schreiben….
Man hat es sich ja schon vor Jahren abgeschminkt, mit seinen Schreibereien mal bekannt zu werden, aber so ganz ohne Leser geht es nicht. Und obwohl ich mich manchmal irritiert frage, was meine „Kinder“ das so treiben, ganz alleine im www, warte ich geduldig. Ab und zu trägt sich mal wer in mein Besucherbuch ein. Ansonsten verfolge ich regelmäßig die Statistik und sehe wie oft meine Internetseiten aufgerufen werden. Es ist nicht die Welt, aber eine kleine Gemeinde läppert sich so schon zusammen.
Und da erreicht mich heute ein Kommentar. Kein Lob, kein Gruß, ein Hilferuf!
„Meine Tochter Yvonne (11 Jahre)braucht ganz dringend eine kurze Erzählung über das Thema: So ein Pech.
Haben Sie Lust und Laune, mir eine kurze Erzählung zu schicken? Sie würden mir sehr helfen, da ansonsten ich „mein Hirn anstrengen müsste“!
Liebe Grüße S. P.“
Vor einiger Zeit hatte ich im Rahmen der Geschichten-Werkstatt angeboten, das Schreiben von Geschenk-Geschichten zu übernehmen, z.B. die Geschichte vom Kennenlernen, die eine Frau für ihren Mann zum 40. Geburtstag wünscht oder die Geschichte von der schweren Krankheit, die der Sohn als kleines Kind hat durchmachen müssen anlässlich seines 18. Geburtags ……. Damals wollte keiner sowas haben, leider. Ich hatte es mir interessant und anregend vorgestellt.
Und nun kommt doch ein Auftrag für eine Geschichte, aber was für einer.
Im ersten Moment war ich sauer. Wie komme ich dazu, faulen Schülern ihre Aufsätze zu schreiben?
Aber dann habe ich doch geantwortet:
„Hallo Sissy und Elisabeth, eigentlich würde ich empfehlen, doch das Hirn selber anzustrengen! Schreiben kann doch wirklich richtig Spaß machen.
Wie wärs dann also mit folgender Geschichte:
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Au Backe, es war Samstag Abend und ich stellte fest, dass ich ganz vergessen hatte, den Aufsatz zu schreiben. „So ein Pech!“ hieß das Thema.
Schon als unsere Lehrerin das Thema an die Tafel schrieb, wusste ich sofort: dazu würde mir nichts einfallen. Gegen Abend kam ich in meiner Not auf die Idee, im Computer zu suchen. Mutti dachte, ich spiele mein neues PC Spiel und ich konnte also in Ruhe ins Internet. Ich gab alles Mögliche ein. Dann, bei dem Stichwort „Geschichtenwerkstatt“ spuckte der PC eine Adresse aus. Eine Frau veröffentlichte dort Gedichte und Geschichten. Und der Name Geschichten-Werkstatt konnte ja gut heißen, dass sie auch Geschichten auf Wunsch schreiben kann.
O.K. ich mailte sie an und erhielt gleich Sonntag Morgen eine Antwort.
Ihr werdet es nicht glauben:
Die Frau war meine Lehrerin, die hier unter einem Künstlernamen schrieb. So ein Pech!“
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Na, vielleicht hat Sissy Spaß an dieser Geschichte.
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