Integration oder Assimilation?

Also, es empört den deutschen Michel, dass Erdogan behauptet, es gäbe in unserem Land Assimilationstendenzen.

Junge Türken freuen sich über den Sieg Deutschlands über Argentinen

„Integration beschreibt – nach Wikipedia – einen dynamischen, lange andauernden und sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens. Dieser Prozess besteht aus Annäherung, gegenseitiger Auseinandersetzung, Kommunikation, Finden von Gemeinsamkeiten, Feststellen von Unterschieden und der Übernahme gemeinschaftlicher Verantwortung zwischen Zugewanderten und anwesender Mehrheitsbevölkerung.
Voraussetzung der Integration ist neben der Bereitschaft der Migranten, dazu gehören zu wollen und der Offenheit zur Entwicklung eins gleichberechtigten Zusammenlebens mit der Mehrheitsbevölkerung, die Akzeptanz des Grundgesetzes, insbesondere die Achtung der Menschenwürde, der Freiheit der persönlichen Entfaltung, der Glaubensfreiheit und der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Im Gegensatz zur Assimilation (völlige Anpassung), verlangt Integration nicht die Aufgabe der eigenen kulturellen Identität.“

Und was für ein Prozess läuft da nun eigentlich wirklich bei uns?
„Eine „türkische Universität“ wagt der zu fordern, hier in Deutschland? Wer weiß, was die da für ne komische Wissenschaft verbreiten wollen? Na dem treiben wir das aber aus. Und von wegen Assimilation! Für ne richtige Assimilation muss erst mal Substanz da sein, die dem Wirtskörper auch dienen würde, die also zu ihm passt, wenn er sie sich einverleiben will. Wir wollen ja nur Integration, also, sie sollen nicht mehr so aus unserem Rahmen fallen, verdammt noch mal!
Berlin ist das größte türkische Gemeinwesen auf europäischem Boden. Aber bitte schön, wir haben ja nichts dagegen, aber es ist unsere Hauptstadt, eine deutsche Hauptstadt und so habt ihr euch zu benehmen: bitte also deutsch!“

Wenn ich im Ausland leben würde, wäre ich trotzdem oder sogar gerade deshalb darum bemüht, meine deutsche Identität zu erhalten, zu pflegen und mit LandsmännInnen zu feiern. Oder etwa nicht? Das hat mit der Integration in die andere Gesellschaft nichts zu tun, so lange sie mir meine Identität nicht nehmen will. Integration gibt es eben in zwei Varianten: „Friß und stirb“ oder „sei unser Gast und bleibe unter uns und wenn du möchtest, darfst du einer von uns werden“.
Und mit der Frage, ob ich die Gesetze des anderen Staates einhalte, hat das schon rein nichts zu tun. Das ist selbstverständlich und solange sie nicht gegen mich gerichtet sind auch akzeptabel. Deswegen bin ich nicht gleich eine von denen.

Das böse Erwachen des deutschen Michel, der nach Jahrzehnten Multikulti-Zeiten, in denen er sich für die andere Kultur und Menschengemeinschaft in unserem Lande einen Dreck interessierte, hat damit zu tun, dass er sich eben kein bisschen gekümmert hat. Und jetzt stellt er erbittert fest, „die sind ja immer noch Türken, die haben ja immer noch ihre Sitten, ihre Sprache, ihre Religion. Verdammt noch mal, wieso konnten sie sich in so vielen Jahren die besseren Werte, die ordentlichen deutschen Sitten und unser christliches Weltbild nicht von uns abgucken. Das ist ja eine reine Unverschämtheit, hier leben zu wollen und immer noch nicht wirklich deutsch zu sein oder sein zu wollen!!“
Erdogan hat den deutschen Michel sehr gut verstanden und sorgt sich um die vielen Menschen seines Volkes, die hier in der Fremde leben und immer noch den Underdog Status haben. Und die eher der Weigerung zur Integration verdächtigt würden, wenn sie öffentlich und mit Stolz türkischen Wein tränken.

Kleiner Tipp an unsere türkischen Freunde: In Estland ist es unter Russen üblich, sich estische Namen zuzulegen (zu kaufen), damit man nicht mehr als Russe identifiziert werden kann. Das fördert das Weiterkommen und schützt vor Ausgrenzung. Das wäre doch ein echter Integrationsschritt. Und wenn der Name nicht reicht,vielleicht könnte der eine oder andere Schönheitschirurg hilfreich sein, so nach Michael Jackson?

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