Schlafstörungen – mein Antikriegstagebuch

Ich kann nicht mehr ruhig schlafen.

 

Mitunter frage ich mich, ob ich vielleicht Flöhe husten höre. Es kann doch gar nicht sein, das solche Ungeheuerlichkeiten die Menschen kalt lassen.

Aber es ist so. Selbst mit meinen Freunden  und meinen Kindern kann ich nicht darüber reden. Für sie scheint das alles gar nicht wirklich zu existieren. Zumindest scheint es  nicht weiter wichtig für sie zu sein.

Es ist mir peinlich, sie durch meine Befürchtungen und Bemerkungen zu stören in ihrem mehr oder weniger gelingenden Alltag. (Gerade ist doch scheinbar die Krise überwunden. Es geht vielen noch immer gut. Nur die paar zigtausend mehr Arbeitslosen. Pech gehabt.) Da wollen sie sich jetzt nicht verrückt machen mit diesem Gedanken an den Krieg und ob er überhaupt nötig ist.

 

Aber darum geht es nicht. Was heißt schon nötig, für wen nötig? Für die Waffenindustrie? Für unsere Rohstoffhoffnungen?

Ob er erlaubt ist, darum geht es mir. Ob er nicht ein Verbrechen ist gegen die Menschheit.

 

Es beunruhigt mich, dass außer mir keiner unruhig zu sein scheint. Das macht mir fast so viel Angst wie die Sache selber. Ich entfremde und entferne mich von meiner Umwelt. Ich fühle mich wie Kassandra.
Aber bisher habe ich noch geschwiegen. Irgendwann kann man es nicht mehr. Irgendwann muss man sprechen, um nicht zu ersticken.

Wiewohl man weiß, dass einen das von den anderen noch mehr entfremden kann.

Aber ich bin zuversichtlich. Ganz alleine werde ich nicht sein im world wide web!

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