Eine Sendung im Rundfunk zum Thema Alt sein: Dazugeschaltete Menschen ab 70 werden befragt, wie sie das Alter meistern.
Voller Stauen höre ich Frauen wie Männer die Vorzüge des Alters preisen und sich rühmen, trotz ihres Alters noch die Welt auf den Kopf zu stellen. Die eine macht Reisen rund um den Globus, der andere hat sich an der Universität eingeschrieben, um Biologie zu studieren, die nächste schwärmt von der Lebens weckenden Kraft, die das Großeltern-Dasein mit sich bringe. Alle finden es wunderbar, endlich tun und lassen zu können, was sie wollen. Untersuchungen hätten gezeigt, so die Moderatorin, dass 70% aller alten Menschen ihr Leben positiv sehen und es genießen.
Empfehlungen für ein glückliches Alter werden den Hörern und Hörerinnen ans Herz gelegt: Tanzen, im Chor singen, etwa ganz Neues lernen, ein Ehrenamt übernehmen …
Nur einmal meint einer der am Tisch Diskutierenden schüchtern, es gäbe ja wohl auch sowas wie Altersarmut, und Krankheiten, Einsamkeit, … Ja, sicher, ein wenig Geld bräuchte man schon. Aber wer einsam sei, der wäre selbst schuld, antworten die zugeschalteten Personen unisono.
Ich glaube, meine Ärzte lächeln insgeheim über mich. Wieso die Alte noch immer glaubt, sie könnte wieder so jung und gesund werden, wie sie früher war. Ab 70 kann man keinen Arzt mehr dazu bringen, ernsthaft darüber nachzudenken, was einem fehlt. Man ist halt alt. „Rückenschmerzen haben wir doch alle“ , sagte neulich meine Orthopädin.
An meinem 70. Geburtstag kam ein Brief von der Mammografie-Stelle. Man machte mich auf mein Recht aufmerksam, jährlich an einer Mammografie-Untersuchung teilzunehmen. Diese Recht stehe mir zu bis zum 70. Geburtstag.
Meta
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Auf ein Neues
Nach sieben Jahren nehme ich diesen Blog wieder auf.
Inzwischen ist das Wort „Krieg“ kein abstraktes Wort mehr, sondern harte Realität.Auch sonst ist die Welt nicht besser und nicht unkomplizierter geworden.Ich, Ms. Tapir, bin seit einigen Jahren in Rente. Meine aktive Zeit der letzten 5 Jahre in der Kritischen Sozialen Arbeit habe ich vorerst beendet. Noch immer sitze ich im Glashaus. Ich habe Steine geworfen. Einige. Und ich habe so manchen Stein abbekommen. Manche haben Narben hinterlassen.
Aber Glashäuser haben auch einen Vorteil: man kann verdammt viel von dem sehen, was da draußen abgeht: auf der Straße, in den Städten, bei den Ausgestoßenen und denen, die meinen, ihnen gehöre die Welt.
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