Friedhof Père-Lachaise

Wir wohnten so nah, dass wir dieses Ziel locker in 10 Minuten zu Fuß0 erreichen konnten. Auf diese Weise kamen wir aber durch ein Seitentor auf den Friedhof und bekamen – wie am Haupteingang – keinen Plan der berühmten Gräber.

Die Stimmung des Friedhofs auf der Seite, von der wir ihn betraten war zunächst eher bedrückend. Nur steinerne Gräber, Moos, verwelkte Blumen…

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Zunächst suchten und fanden  wir die Mauer, an denen die Communarden erschossen worden sind. Hier über habe ich schon vor ein paar Tagen berichtet.

Ohne Plan war das Suchen nach prominenten Gräbern gar nicht so einfach. Wir versuchten uns an der Menge der um eine Grabstätte stehendn Menschen und der Fülle niedergelegter Blumen zu orientieren.
Das am meisten mit Blumen geschmückte und von einer Menschentraube umstellte Grab gehörte einem uns völlig unbekannten Franzosen – wie uns Google dann später zu Hause verriet dem „Erfinder“ des Spiritismus.

Das Grab von Balsac erkannte ich nur an seiner Büste. Keiner war hier und niemand hatte ihm Blumen gebracht.

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Dann: das Grab von Yves Montant. Hier gab es Blumen und nicht nur das: Auf dem Nachbargrab räkelte sich ein schwarzes Kätzchen, dass sich hier offensichtlich wohlfühlte und das sich auch von den entzückten Touristen nicht stören ließ.

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die vielen anderen Parks in Paris

Das Gewimmel und der Trubel in Paris‘ Tourismus-Meilen war nicht länger als ein paar Stunden auszuhalten. Immer wieder zog es mich in ruhige, beschauliche Ecken. Außer dem Jardin du Luxembourg waren wir in einer ganzen Reihe von Pariser Parks:

Im Parc du Monceau, einem kleineren Par, in dem wir ausschließlich Franzosen trafen, die hier joggten, Zeitung lasen, Familien, die ihren Nachwuchs hinter sich herzogen, Leute, in Gespräche vertieft, Paare aber auch Menschen, die ganz alleine auf Bänken saßen und vermutlich ihren Feierabend genossen haben.

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Wir fuhren zum Park  Buttes Chaumont, im Nordosten von Paris, ein alter Steinbruch, der in einen Park mit See, Felsschluchten und Hügelreihen verwandelt worden ist und der mit wunderbaren Blumenbeeten bestach.

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Natürlich waren wir auch Jardin des Tuileries, wo wir einige Zeit den Holzschiffchen auf dem Teich zusahen, die mit ihren bunten Segeln über die Wasserfläche zum anderen Ufer trieben, wo schon ein kleiner Junge oder ein Mädchen – mit einem Stock „bewaffnet“ – ungeduldig wartete, um es erneut auf Fahrt ins große Wasser los zu schicken.

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Wunderbar war der kleine Park auf der Spitze der Ile de la Seine. Hier versteckt sich ist ein kleines Paradies für Liebespaare und Menschen, die mitten in Paris ihre Ruhe haben wollen.

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Der ungewöhnlichste Park war ein 2 Kilometer langer Streifen, der oben auf einer alten Bahntrasse angelegt war. Hoch über der Straße läuft man durch Rosenbeete, gepflegte Anlagen und Rasenstreifen. Überall laden Bänke ein. Mancher hat hier hin seinen Heimweg von der Arbeit gelegt, andere sitzen mit vollen Taschen nach einem Einkauf zum Verschnaufen im Park . Vom Lärm der Straße bekommt man nichts mit.

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Und dann war da noch der kleine mittelalterlich Garten de Cluny, unmittelbar an dem belebten Boulevard des Saint- Germain.  Nur ein paar Meter weiter, wie weggezaubert aus der hektischen Welt, saßen wir da, lasen und lauschten dem Wasser der kleinen Brunnen und den Gesprächen der anderen Gartenbesucher.

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Jardin du Luxembourg

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Den Jardin du Luxembourg kannte ich schon von meiner Primaner-Reise vor 40 Jahren. Besonders beeindruckt hatte mich damals ein kleines Karussell, eben das, welches Rilke in seinem berühmten Gedicht beschreiben hat.

Das Karussell

Jardin du Luxembourg

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber –

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Ansonsten war dieser Park genau so, wie ich ihn in Erinnerung hatte: lichtdurchflutet, ganz im französischen Stil, voller Menschen, die plaudern, sich erholen, ausruhen wollen.

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Mein Karussell aber war nicht mehr zu finden.

Aber als wir kurz darauf am Eifelturm spazieren gingen, war es auf einmal da:

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Also doch: Und dann und wann ein weißer Elefant …nur war diesmal der Elefant blau.

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Über den Dächern von Paris

Immer wieder sehen wir die Stadt von oben:

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am Horizont die Wahrzeichen der Stadt, die wir fleißig suchen und benennen und davor eine Flut von Straßen, ein Meer von Häusern und Dächern ….

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Paris – Höhepunkte auf den Spuren der Touristen

Natürlich waren wir auch brave Touristen und Parisbesucher.

Für den Louvre freilich hat meine Kraft nicht mehr gereicht. Nach dem Musée d’Orsay und einigen anderen kleineren Museen sah ich mich nicht mehr in der Lage zu dieser Herausforderung. Möge Mona weiter lächeln. Beim nächsten Mal!

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die alte, geliebte Notre Dame,

für mich immer schon die schönste gotische Kirche …

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ein typisches Pariser Haus mit „Pariser Zimmer“,

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das Musée d’Orsay,

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  • eine beeindruckende Architektur!


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das Lafayette,

  • die tolle Bluse für 280 Euro habe ich mir verkniffen, und bereue es noch immer,

 

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das Centre Pompidou,

  • bei dem man alle Verkehrswege und Installationen auf der Außenwand des Gebäudes sehen kann und wo wir es nur zur jüngsten modernen Kunst geschafft haben,

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Centre Les Halles,

  • wo es Liegestühle gibt, auf denen sich der erschöpfte Tourist in die Sonne legen kann oder auch in den Schatten, wie es beliebt und umsonst,

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Eifelturm,

  • dessen nächtliche Illumination wir bei Volksfeststimmung, lauem Abendwind und mit Untermalung durch eine Trommler-Gruppe erlebt haben,

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Montmarte,

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  • wo es mir viel zu voll war und an dessen Fuß mich nach all dieser Hektik ein Saxophonspieler verzauberte,

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Friedhof Père-Lachaise,

  • wo ich Balsac, eine Katze und noch so einiges andere fand.

Über die letzten beiden Höhepunkte berichte ich noch ausführlicher.

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Paris und seine Commune

Das Stadtviertel, in dem die Arche steht, heißt „La Défense“ nach einem Denkmal, dass dem deutsch-französischen Krieg 1870 gewidmet ist. Im Museum des Invalidendomes zeigt sich eine erstaunliche Freude am eigenen Militär, seinen Siegen und seinem Glanz.Offenbar erinnern sich die Franzosen besonders gerne an alle Schlachten ihrer Armee, die siegreich waren oder so gesehen werden. Der Arc du Triumph ist voll davon – leider konnten wir Jena nicht finden, weil die Fahne uns den Blick versperrt. Viele Metro Stationen heißen nach berühmten Kriegsschauplätzen. Es gibt z.B. auch ein „Stalingrad“. Befremdet hat uns die Metrostation mit dem schönen deutschen Namen „Oberkampf“. Dieses Wort hat sich uns nicht erklärt.

(Trotzdem fiel uns auf, dass wir in Paris überhaupt keine Situationen erlebt und Beobachtungen gemacht haben, in denen sich Menschen aggressiv oder bedrohend verhielten. In den Vorstädten würde das vermutlich ganz anders sein. Hier aber wirkte alles lebendig und integriert, kommunikativ und bunt.)

Der französischen Revolution wird ab und an gedacht. Z.B. finden sich an den Wänden der Metrostation am Place de la Bastille große Wandbilder mit Straßenszenen, die den Sturm auf die Bastille zeigen.

Aber an die Pariser Commune erinnert so gut wie nichts im Straßenbild der Stadt. Im Musée D’Orsay haben wir ein Gemälde gefunden, dass die getöteten Communarden zeigt.

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Und auf dem Friedhof Père Lachaise ist in die Mauer, an der damals die Communarden erschossen wurden, eine Tafel eingelassen. Die Mauer befindet sich im hinteren Teil des Friedhofes, wo auch bekannte Kommunisten begraben sind und spanische Widerstandskämpfer.

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Und es gibt an dieser Stelle des Friedhofes eine ganze Reihe Gedenkgrabstätten für die Opfer deutscher KZs, für jedes KZ ein eigenes. Die Bronzegruppe auf der Grabstätte des KZs Buchenwald hat mir gut gefallen, besser als die in Weimar.

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In diesem Teil des Friedhofes waren relativ viele Besucher und es lagen Blumen auf den Gräbern, auch an der Mauer der Communarden.

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Die Pariser Cafés

Auf dem schmalsten Bürgersteigen stehen eng an die Hausfront geschmiegt Tischchen und Stühle. Sitzen kann man überall in Pariser Cafés, kein Plätzchen ist zu klein.
Wir bevorzugen es, hier draußen zu sitzen und dem Treiben um uns herum zuzusehen:

Menschen, die wie wir in Cafés herumsitzen,

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Paare,

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Kellner,

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Kinder, die sich mit ihren Eltern langweilen,

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Straßenszenen, Passanten,

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Familien, die mit ihren Sprösslingen die Straße queren, junge Paare, alte Paare (meist Touristen), Geschäftsleute, Afrikaner in langen Mänteln mit leuchtenden Farben, schicke Pariser Frauen,

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brave, neugierige Touristen, Leute, die Waren entladen, Afrikanerinnen mit feurig bunten Gewändern,

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eilige Passanten, die nach Hause wollen, Müßiggänger….

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Der Canal Saint Martin – wo nur Pariser leben

Nach den ersten Tagen im nicht abreißenden Strom der Touristen suchten wir den Canal Saint Martin auf, der gebaut wurde, um die Seine mit der Seine zu verbinden und damit der Schifffahrt die Durchfahrt durch eine lange Mäanderschleife zu ersparen.

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Heute mündet er im Norden in das Bassin und im Süden verschwindet er plötzlich unter der Erde, erreicht so die Seine. Die großen Schiffe sind hier nicht zu finden. Der Kanal verfügt über ein Dutzend Wehre, wo man in aller Ruhe die Arbeit des Wehr-Mannes beobachten kann, zusehen kann, wie das Wasser gestaut und dann plötzlich befreit wird, wie kleinere Ausflugsschiffe voller einheimischer Ausflügler oben auf den Decks warten, bis das Wehr geöffnet ist und sie weiterfahren können.

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Der Kanal fließt durch ein belebtes, aber gleichzeitig friedliches, fast beschauliches Wohnviertel. Von hohen Bäumen umsäumt, rechts und links von Straßenverkehr begleitet, bietet er dem Spaziergänger ruhige, manchmal melancholische, manchmal fröhliche Perspektiven.

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An den Straßen laden kleine Cafés ein. Hier spricht niemand etwas anderes als Französisch.

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La Grande Arche de Paris

Die gab es vor 40 Jahren noch nicht, vielleicht bin ich deshalb gleich am ersten Tag dort hingefahren. Sie besteht aus zwei hohen Seitenwänden, die sich nach hinten perspektivisch zu verjüngen scheinen. Sie sind übersät mit Fenstern, hinter denen sich Restaurants, Büros, Ausstellungen befinden. Sehr weit oben verbindet die Aussichtsplattform. die beiden Seitenbauten zu einer einfachen Quaderform. Zur Arche hin führt eine breite und hohe Freitreppe. Und dann geht’s mit dem Fahrstuhl hinauf in den Himmel von Paris …

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Als Verlängerung der Sichtachse „Louvre – Arc de Triumph“, in einem früheren Außenbezirk noch hinter dem Bois de Bologne, ist vor einiger Zeit ein hochmodernes Wolkenkratzerviertel, La Dèfense,  entstanden.

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Im Stil ähnelt es dem Potsdamer Platz, ist aber viel großräumiger und sicher auch 8-10 mal so groß. Die Arche bildet den Endpunkt dieses Viertels, dass zwischen den Wolkenkratzern breite Promenaden, Parkanlagen, Plätze und Cafés anbietet – für die Touristen aber ebenso für die hier arbeitenden Geschäftsleute und Verwaltungsleute.

Von der Arche hat man einen gigantischen Blick auf Paris, von einer eher ungewöhnlichen Seite. Der Auffahrt zur Aussichtsplattform erfolgte in einem gläsernen Kabinchen, mit dem man in einem Gitterschlauch einfach durch die Luft fährt.
Auf der unteren Ebene spannt sich ein einladendes „Zeltdach“. Weit, weit oben befindet sich darüber die Plattform.

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Wir waren beeindruckt von der gesamten Anlage und ihrer Besucherfreundlichkeit. Am Ende des Viertels, gegenüber der Arche, kommt man in die Rue des Champs-Élysées, dann in die Champs-Élysées, zum Arc de Triumph, in die Tuilerien und kann so – wie wir – einen langen und interessanten Spaziergang bis zum Louvre machen……

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Wir waren in Paris

Lange Blog-Pause.
Man könnte meinen, wir seien wochenlang in Urlaub gewesen.
Im Gegenteil: Ich kann mich an keinen Sommer in den letzten 10 Jahren erinnern, der so zerstückelt und gestresst war.

Aber immerhin: Wir waren auch mal weg, und zwar eine Woche in Paris.

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Das letzte Mal war ich dort in der 12. Klasse, und immer schon hatte ich vor, dort mal wieder eine Woche zu verbringen.
Und so haben wir uns auf der Rue Belfort eingemietet und eine ganze Woche Paris durchlaufen, durchfahren, erlebt und erlitten, genossen und bewundert….

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Natürlich gehörten all die bekannten Pariser Orte und Sehenswürdigkeiten auch zu unserem Programm und all das, was typisch ist für Paris.

Aber wir haben auch viele leise Töne in Paris gehört, haben die angenehmen und weiträumigen Parks besucht, in Cafe´s gesessen und stundenlang Leute beobachtet und auch Paris da aufgesucht, wo keine Touristen waren. Davon möchte ich hier im Blog erzählen.


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